Allgemein

Das Perlacher Herz hat sich zu einem beliebten Treffpunkt in Neuperlach entwickelt. Täglich kommen zwischen 40 und 60 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in die Einrichtung, monatlich haben wir eine Besucherfrequenz von ca. 1100 Menschen. Mit vielen Menschen und Familien ist eine gute und freundschaftliche Beziehung entstanden. Die Leute schätzen die angenehme Atmosphäre und die Freundlichkeit unserer Mitarbeiter, sie kommen auf einen Kaffee vorbei und um im Secondhand Laden zu stöbern. Wir bringen Menschen aus dem Stadtteil zusammen und sorgen so dafür, dass in einer anonymen Großstadt keine Vereinsamung stattfinden muss. Fast ganz selbstverständlich bieten unsere Gäste dann auch ihre Hilfe und Mitarbeit an, räumen z.B. im Secondhand Laden Regale ein oder kochen für unseren Jugendlichen im offenen Jugendtreff.

 

Kleine Hilfen mit großer Bedeutung

Viele Menschen sind dankbar für die „kleinen“ Hilfen: So brauchte eine Dame eine neue Wohnung, weil ihr wegen Eigenbedarf gekündigt wurde. Wir zeigen, wo und wie sie sich beim Wohnungsamt um eine Wohnung bewerben kann, richten eine Emailadresse ein, erklären, wie man im Internet Wohnungen sucht und helfen, rechtliche Beratung zu finden. Abgesehen von der notwendigen praktischen Hilfe merken wir immer wieder, wie gut es den Menschen tut, wenn sie spüren, dass sie nicht allein mit ihrem Problem sind, dass sich jemand kümmert und ihnen Mut zuspricht.
Andere brauchen Hilfe beim Stellen von Anträgen. Das Ausfüllen von Behördenanträgen ist für viele Menschen schwierig und die Beamtensprache auch für Deutsche nicht immer einfach zu verstehen ist. Für Menschen mit Migrationshintergrund ist dies oft eine große Hürde. Familien fragen uns oft um Hilfe, wenn es um Kindergeldzuschlag geht. Wir bearbeiten dann die Anträge gemeinsam und helfen ihnen, die notwendigen Unterlagen zu sortieren und einzusenden.
Wie gut, dass wir in unserer Einrichtung einen PC mit öffentlichem Internet haben. Immer mehr städtische und staatliche Angebote und Hilfen sind nur noch über Onlineportale zugänglich. Computer und Internett wird heute als selbstverständlich vorausgesetzt. Das entspricht aber nicht der Realität. Menschen mit geringer Bildung und kleinem Einkommen oder ältere Menschen können oft nicht auf diese Infrastruktur zurückgreifen. Mit einem öffentlichen Computer mit Internetzugang leisten wir einen wertvollen Beitrag zur Selbsthilfe. Bisher bestand unsere IT Ausstattung aus gespendeten, gebrauchten und älteren Computern, welche in letzter Zeit aber nach und nach den Geist aufgaben. Wir sind sehr dankbar, dass der Bezirksausschuss uns Anfang des Jahres mit neuen Computern plus Zubehör unterstützt hat. Hinter einer sozialen Arbeit verbergen sich auch immer umfangreiche Büro- und Verwaltungstätigkeiten. Eine gut funktionierende technische Ausstattung erleichtert das Arbeiten, erspart Zeit und setzt Ressourcen für die praktische Hilfe frei.

 

Kinder und Jugendarbeit

Viel los ist zurzeit in der offenen Jugendarbeit. Zu Kinonachmittagen oder Hiphop-Veranstaltungen kommen immer viele Kinder und Jugendliche. In den Kinonachmittagen wählen wir je nach Alter passende und gute Filme aus. Auch unsere anderen Aktionen und Angebote werden gerne wahrgenommen. Während der Woche kommen Kinder immer wieder vorbei, weil hier Menschen sind, die sich für sie interessieren und sich um sie kümmern. Wir spielen mit ihnen Gesellschaftsspiele, züchten Kristalle, säen Kräuter und Blumen im Garten aus und füttern die Hühner. Das sind alles Dinge, die sie so von zu Hause oft nicht kennen. Manchmal ist es schwierig, sie zu solchen Aktivitäten zu motivieren, da sie aus Gewohnheit lieber PS4 spielen oder am Computer oder Handy sitzen. Kinder brauchen Erwachsene als Vorbilder um selber aktiv und handlungskompetent zu werden.

 

Unsere Arbeit mit Bienen

Die Bienenvölker haben es im Winter immer schwer. Nicht alle unserer Völker haben den Winter überlebt. Und unsere Hühner haben die kalte Jahreszeit lieber auf der Stange im Hühnerhaus überdauert. Jetzt fliegen die Bienen wieder aus und die Hühner sind scharrend unterwegs und legen nun auch wieder mehr Eier. Neulich war ein Fuchs am Hühnerstall, was die Hühner (und uns) natürlich in Aufregung versetzt hat. Aber er
konnte den Zaun nicht überwinden. Auch Habicht und Marder tauchen immer mal wieder auf. So im Alltagsbetrieb eine Stadt eingebunden, ist man immer wieder überrascht, wenn sozusagen die „wilde Natur“ ins Leben übergreift. Das Perlacher Herz liegt in unmittelbarer Nähe eines kleinen Wäldchens zwischen Trudering und Waldperlach. Wenn man mit den Kindern im Garten arbeitet, stellt man immer wieder fest, wie fremd ihnen Natur ist. Obwohl sie in relativer Nähe zu Wald und Wiese leben, ist ihnen dieser Teil von Neuperlach völlig unbekannt und scheint ihnen auch bedrohlich. Bei Kinder- bzw., Jugendübernachtungen wird eine harmlose Nachtwanderung immer zu einer besonderen Mutprobe. Das liegt daran, dass in ihren Familien solche Aktivitäten in der Natur nicht vorkommen. Auch hier leistet unsere Arbeit einen wertvollen Erziehungsbeitrag. Wir erweitern den Erfahrungs- und Lebensraum der Kinder und ihnen helfen ihnen, neue Handlungskompetenzen zu gewinnen. Nur mit einer positiven Erfahrung von Natur kann auch ein nachhaltiges Bewusstsein für die Umwelt entstehen und die Motivation, unseren Lebensraum zu bewahren und schützen.

Voice of the Streetz- Rap- Kurs und Hip Hop Gruppe

Wir stecken gerade in den Vorbereitungen zur Vergrößerung des Musikstudios. In letzter Zeit sind immer mehr Kinder zum Rapp-Kurs gekommen und das bestehende Studio wurde zu klein, um den Anfragen gerecht zu werden.
Wir freuen uns auch über die Hip Hop Tanzgruppe. Jeden Freitag kommen knapp 60 Kinder in unsere Einrichtung, um hier in drei Gruppen unter fachkundiger und engagierter Anleitung zweier Tanzlehrerinnen tanzen zu lernen. Die Tänzer bereiten sich u.a. auf einen Street Dance Contest vor. Im Rahmen von „München – Gesund vor Ort“ findet im nächsten Jahr ein Stadtteilbezogener Hiphop – Tanzwettbewerb statt. Solche Wettbewerbe motivieren zu konstantem Training und sorgen für den notwendigen Biss und Anstrengungsbereitschaft. Die Kinder lernen dadurch, sich langfristige Ziele zu setzen und zu verfolgen. Außerdem werden sie ihr Können auch bei dem kommenden Tennis Benefiz Doppelturnier und im Oktober beim Benefizkonzert der Stiftung ´s Münchner Herz demonstrieren.