Hausaufgabenhilfe
Die Hausaufgaben- und Lernhilfe im Perlacher Herz sind im neuen Schuljahr wieder gut angelaufen. Es ist schön, dass viele Schüler aus dem letzten Schuljahr auch heuer wieder dabei sind, denn das zeigt uns, dass die Eltern unsere Arbeit schätzen und die Kinder gerne zu uns kommen. Aber natürlich sind auch einige neue Kinder dabei. Und wir haben neue ehrenamtliche Mitarbeiter für die Hausaufgaben- und Lernhilfe in unserem Team. Für sie sind wir besonders dankbar, denn je mehr Mitarbeiter wir haben, desto besser können wir den Kindern helfen, und desto mehr Kinder können wir aufnehmen. Manche Mitarbeiter befürchten zunächst, ihr Wissen sei nicht ausreichend, um den Kindern mit den Schulaufgaben zu helfen. Dabei geht es gar nicht darum, den Kindern alles sofort erklären zu können. Unser Ziel ist ja auch immer, dass die Kinder das „Lernen lernen“. Im gemeinsamen „Problemlösen“, beim Nachschlagen und Nachdenken schauen sich die Schüler die Lernhaltung der Helfer ab. Sie lernen am und mit dem Vorbild, bei Problemen nicht sofort aufzugeben, sondern aktiv Lösungen zu finden. Das fördert nicht nur die Lernkompetenzen, sondern auch die Motivation und das Selbstwertgefühl.
Wir spüren inzwischen verstärkt die Veränderung, die in der Schulpolitik umgesetzt werden. Immer mehr Kinder besuchen Ganztagesschulen oder sind nachmittags im Hort. Einerseits ist das für viele Kinder und Eltern sinnvoll. Andererseits fehlt in der Schule und im Hort doch die individuelle und persönliche Förderung und Ansprache. Der grundsätzliche Bedarf an Lernhilfe verändert sich also nicht, nur haben die Kinder oft keine Zeit mehr, sie in Anspruch zu nehmen, bzw. können erst am späten Nachmittag in unsere Einrichtung kommen. Wir versuchen uns an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen und planen für die Faschings- und Osterferien Lerncamps im Perlacher Herz. Hier können die Schüler dann gezielt Lernlücken schließen und konzentriert den Schulstoff üben. Für die Vorbereitung auf den Quali-Abschluss der Mittelstufe wollen wir ebenfalls spezielle Lerncamps in den Pfingstferien anbieten.

Jugendarbeit
Auch die Jugendlichen kommen eher am späten Nachmittag in das Perlacher Herz. Die offene Kinder- und Jugendarbeit erreicht zurzeit viele jüngere Kinder in unserem Stadtteil. Teilweise sind am Freitagnachmittag bis zu 30 Kinder in unserer Einrichtung. Im letzten Jahr haben wir uns stärker mit anderen Sozialeinrichtungen in Neuperlach vernetzt. Tim Heuler ist 2. Vorsitzender im Arbeitskreis Jugend von REGSAM, dem regionalen Netzwerk für soziale Arbeit in München. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen erweitert sich unser Wirkungskreis und unser Bekanntheitsgrad. Wir waren an verschiedenen gemeinsamen Projekten beteiligt, wie zum Beispiel dem Länderkochen. Jede Einrichtung trug eine kulinarische Spezialität zu einem internationalen Essen bei. So wurden gemeinsam Smoothies hergestellt, Semmelknödel gekocht oder Fladenbrot gebacken. Über 200 Besucher kamen an diesem Nachmittag in das Jugendzentrum Rampe.

Außerdem haben wir am „Perlach Cup“ teilgenommen. Einem Fußballturnier, bei dem jede Einrichtung eine Mannschaft stellte. Die Sieger bekamen u.a. einen Fußball, der von Miroslav Klose persönlich signiert war. Der Kontakt zu Klose kam über unsere Förderer des „Münchner Herz“ zustande, zu deren Unterstützer der bekannte Fußballspieler gehört.

Wir beteiligen uns auch an der rotierenden Kochreihe. In gewissen Abständen findet reihum in den Einrichtungen eine Koch- oder Backaktion statt. In unserer Einrichtung stellten die Kinder gemeinsam unter Anleitung einer Fachfrau gesunde Süßigkeiten her. Ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von gesunder Ernährung und die Kompetenzen der Selbstversorgung sind das Ziel. Viele kennen von zu Hause kaum noch die Zubereitung von gesundem Essen. Dabei kann man auch ohne viel Aufwand und oft um einiges günstiger eine gesunde Mahlzeit zubereiten. Immer wieder motivieren wir die Kinder im Perlacher Herz, bei Hunger mit uns gemeinsam einzukaufen und gesundes Essen oder Snacks selber zu kochen.

Ein ganz anderes Projekt in Planung ist der Street Dance Competition 2020. Dieser Contest war bis 2010 eine feste Tradition in Neuperlach. Jedes Jahr zeigten Tanzgruppen unterschiedlichen Alters, und weit über die Grenzen von Neuperlach hinaus, ihr Können. Diese Tradition wollen wir in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wiederaufleben lassen. Das Perlacher Herz übernimmt dabei die Organisation und die Vorbereitungen. Insgesamt rechnen wir bei 12 Tanzgruppen mit etwa 80 Teilnehmer. Natürlich werden auch die Tanzgruppen des Perlacher Herz daran teilnehmen. Diese hatten erst kürzlich zwei Auftritte, je im Bewohnzentrum und im ZAK. Für die Kinder und Jugendliche übernimmt das Tanzen eine wichtige Funktion. Die Gruppe gibt ihnen das Gefühl der Zugehörigkeit. Das gemeinsame Tanzen macht nicht nur Spaß, sondern fördert das Selbstbewusstsein und die Selbstkompetenzen. Dies wirkt sich dann positive auf die Schulleistungen und die allgemeine Alltags- und Problembewältigung aus. Deshalb sind wir froh, dass wir unsere Räume so einrichten konnten, dass sie für die Tanzgruppen geeignet sind, mit großem Spiegel, Musikanlage und Holzboden. Ähnliches gilt auch für unser Musikstudio. Da wir eine größere Nachfrage von Jugendlichen in Neuperlach für unser Musikstudio haben, bauen wir gerade um und vergrößern die Musikräume.

Tiergestützte soziale Arbeit
Unsere Hühner hatten in den letzten Wochen immer wieder Besuch von Kindergartengruppen. Die kleinen Kinder sehen bei uns oft zum ersten Mal Hühner in Natur. Und obwohl die Hühner zunächst ja gar nicht wie zutrauliche Haustiere wirken, eignen sie sich doch besonders, Kindern einen Zugang zur Natur und zu Tieren zu eröffnen. Die Kleinen lernen sehr schnell, vorsichtig und ohne schnelle Bewegungen sich zwischen den Hühnern zu bewegen, sie zu füttern, zu streicheln und Eier einzusammeln. Auch unsere Schüler aus der Hausaufgabenhilfe sind inzwischen echte Hühnerfans und helfen bei der Versorgung unserer Tiere.
Otto, unser Mops, hatte vor einigen Wochen eine schlimme Entzündung des Auges. Er musste sich einer Augenoperation unterziehen und wir sind froh, dass es ihm inzwischen wieder gut geht. Fehlt Otto auf seinem Stammplatz in unserer Einrichtung, wird er gleich vermisst, nicht nur von den Kindern. Er ist der heimliche Star unserer Einrichtung, stets freundlich, meistens sehr zurückhaltend und immer gleichbleibend geduldig im Umgang mit den Kindern.